Am 28. November 2019 stimmte das Europäische Parlament in Brüssel für die Kernenergie, weil sie als CO2- und klimaneutral definiert ist.
Dies geschah, als eine Resolution für die kommende UN-Klimakonferenz in Madrid verabschiedet werden musste (1)(2)(3)(4)(5). Die Fraktionsvorsitzende der Grünen im Europaparlament, Ska Keller, stimmte dafür, während die Mehrheit der Grünen dies nicht tat, weil die Atomfrage historisch gesehen die grundlegendste für die grüne Politik ist. Es scheint jedoch, dass sich dies ändern und eine Spaltung der grünen Parteien in dieser Frage unvermeidlich sein wird. Diese Entscheidung wurde am selben Tag getroffen wie die Erklärung über einen „europäischen Klimanotstand“, die begleitet wurde von einer weiteren Entscheidung über ein Klima-Budget von Billionen Euro – in Zusammenhang mit einem „Green New Deal“ und einer „Digitalisierung“ als den wichtigsten Themen der neuen Europäischen Kommission unter Ursula von der Leyen, die ihren ersten Tag als neue Präsidentin dieser Kommission im Europaparlament hatte.
Was bedeutet das alles? Dazu müssen einige Fragen gestellt werden:
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- Seit den Anfängen im Zweiten Weltkrieg hat die Atomfrage vor allem immer mit dem Militär zu tun. Steht das Militär also hinter der These von den CO2-Klimaänderungen?
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- Ist der „Green New Deal“, der den Wandel zu einer neuen „grünen“ Zivilisation weltweit propagiert, mit den Interessen des Militärs verbunden?
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- Sind also die grünen Parteien, die gerade erst in Europa an die Macht kommen und denselben Green New Deal propagieren, ebenfalls mit dem Militär verbunden?
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- Wissen grüne Wähler und Parteimitglieder von diesen möglichen Beziehungen?
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- Was ist „grün“ an diesem Deal, dem Militär, der Digitalisierung und der Kernenergie?
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- Was bedeutet es für die Glaubwürdigkeit der CO2-These, dass das Militär dem Chor der UNO und ihres IPCC beitritt und gleichzeitig mit eigenen Technologien das Wetter weltweit und seit Jahrzehnten manipuliert und zur Waffe macht?
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- Erwähnt die Jugendbewegung von Fridays for Future, Greta Thunberg und Extinction Rebellion nie das Militär und die Atomwaffen, die Radioaktivität, den Uranbergbau und den Atommüll als Gefahren für den Planeten, einschließlich seines Klimas, weil sie von oben geführt werden?
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- Was ist davon zu halten, wenn die Kernenergie als „gut für das Klima“ erklärt wird, sie aber tatsächlich tödlich für Lebewesen, Natur und den Planeten ist? Sie zum Beispiel die schützende Ozonschicht zerstört?
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- Wird die Atomindustrie jetzt Zugang zu den Milliarden Euro haben, die die Erde vor einer vermeintlichen Klimakatastrophe retten sollen?
Es ist dringend erforderlich, die Antwort auf diese Fragen zu kennen, denn sie würde die weit verbreitete Verwirrung über das Klima, über alles, was angeblich „grün“ ist, und über CO2, das tatsächlich für echte grüne Lebensprozesse benötigt wird, gründlich beseitigen. Und wir können verstehen, warum wir uns an der Nase herumführen lassen, und dass das, was heute „grün“ genannt wird, sehr wenig mit Natur und Leben zu tun hat.
Schließlich scheint das neue „Grün“ olivgrün zu sein!
Prof. Dr. Claudia von Werlhof: Sozialwissenschaftlerin, Frauenforscherin, Theoretikerin, Aktivistin, Therapeutin; in ihrer beruflichen Laufbahn zuletzt tätig am Institut für Politikwissenschaft der Universität Innsbruck als ordentliche Univ. Prof. auf dem 1. Lehrstuhl für Frauenforschung in Österreich (1988 bis 2011), 2007 Gründung des „Forschungsinstituts für Patriarchatskritik und alternative Zivilisationen“ (FIPAZ), 2010 Gründung der „Planetaren Bewegung für Mutter Erde“ (PBME), 2011 erscheint auf ihre Initiative „Kriegswaffe Planet Erde“, die deutsche Fassung des Buchs „Planet Earth: The Latest Weapon of War“ von Rosalie Bertell
Erstveröffentlichung unter dem Titel: „Is The Nuclear ‚Green‘? ‚CO2- And Climate Neutral‘?“ bei globalresearch.ca am 30.11.2019 – Übersetzt ins Deutsche durch NRhZ-Redaktion
Fußnoten:
1 Europäisches Parlament ruft Klimanotstand aus
Pressemitteilung des EU-Parlaments vom 28.11.2019
https://www.europarl.europa.eu/news/de/press-room/20191121IPR67110/europaisches-parlament-ruft-klimanotstand-aus
2 Entschließung des EU-Parlaments vom 28. November 2019 zum Klima- und Umweltnotstand (2019/2930(RSP))
http://www.europarl.europa.eu/doceo/document/TA-9-2019-0078_DE.html
http://www.europarl.europa.eu/doceo/document/TA-9-2019-0078_DE.pdf
3 Entschließung des EU-Parlaments vom 28. November 2019 zur Klimakonferenz der Vereinten Nationen 2019 in Madrid (Spanien) (COP 25) (2019/2712(RSP))
„Das Europäische Parlament… ist der Ansicht, dass die Kernenergie zur Verwirklichung der Klimaschutzziele beitragen kann, da bei ihrer Erzeugung keine Treibhausgase emittiert werden und dabei auch ein erheblicher Teil der Stromerzeugung in der EU sichergestellt werden kann; vertritt jedoch die Auffassung, dass für diese Energie aufgrund der bei ihrer Erzeugung anfallenden Abfälle eine mittel- und langfristige Strategie erforderlich ist, in der dem technischen Fortschritt (Laser- und Fusionstechnik usw.) Rechnung getragen wird, um die Nachhaltigkeit des gesamten Wirtschaftszweigs zu verbessern;“ (Punkt 59)
http://www.europarl.europa.eu/doceo/document/TA-9-2019-0079_DE.html
http://www.europarl.europa.eu/doceo/document/TA-9-2019-0079_DE.pdf
4 Klima-Resolution im EU-Parlament – Grüne Kernspaltung
Markus Becker bei spiegel.de am 28.11.2019
https://www.spiegel.de/politik/ausland/gruene-gegen-klimaschutz-resolution-des-eu-parlaments-a-1298775.html
5 „Änderungsantrag 38“: Das EU-Parlament ist für Atomkraft
Max Roland bei Apollo-News am 29.11.2019
http://apollo-news.net/aenderungsantrag-38-das-eu-parlament-ist-fuer-atomkraft/